Regen. Ganz im Zeichen des Klimaschutzes und der Energieeffizienz stand die jüngste Sitzung des WUT-Ausschusses (Ausschuss für Wirtschafts-, Umwelt- und Tourismusfragen) im Landkreis Regen, bei der Klimaschutzmanager Andreas Ritzinger gegenüber dem Gremium Bericht erstattete. Dessen Arbeit, die im März 2014 begonnen hatte und im März 2016 verlängert werden soll, habe sich finanziell bereits bemerkbar gemacht, wie Landrat Michael Adam erfreut mitteilt.
Primärenergiebedarf im Landratsamt um die Hälfte gesenkt
Nicht nur der Einbau der neuen Heizungsanlage im Landratsamt sei gefördert worden, sondern auch bei den Stromkosten konnte man deutliche Einsparungen verbuchen, informierte Adam. Mit der Dachsanierung habe man Ritzinger zufolge den Primärenergiebedarf im Landratsamt um mehr als 50 Prozent senken können. Auch die PV-Anlagen auf den Landkreisliegenschaften machten sich finanziell bemerkbar, teilte der Experte, der auch für das laufende Jahr konkrete Maßnahmen plant, weiter mit. So will er die Beleuchtung im Landratsamt komplett auf LED-Licht umstellen – was nicht nur Geld einsparen, sondern zusätzlich mit 30 Prozent der Kosten gefördert werde.

Vor der Sitzung hatten die Räte die Möglichkeit die neue Hackschnitzelheizung am Landratsamt Regen zu besichtigen.
Herbert Unnasch, Geschäftsführer der ArberlandRegio GmbH, informierte im Anschluss über den Energienutzungsplan im Landkreis Regen und dessen Umsetzung. Die Zusammenarbeit mit den meisten Kommunen habe sehr gut funktioniert. Selbst kleinere Vorhaben wie die Schulung der Hausmeister hätten positive Auswirkungen gezeigt. Unnaschs konkrete Forderung für die Zukunft: der Aufbau eines landkreisweiten Energiemanagements, das zu weiteren, nennenswerten Einsparungen führen soll.
Adam zufolge gebe es neue Fördermöglichkeiten durch den „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz„. Eigentlich, so der Landrat, habe er bisher die Meinung der meisten Bürgermeister geteilt und sich gegen einen Energiemanager ausgesprochen – aber: „Man kann heute klüger sein als früher“ – weshalb er angesichts der neuen Fördersituation und der gewachsenen Bedeutung jener Energie-Experten nochmals mit den Rathaus-Chefs sprechen möchte. Sollten sich im Kreise der Kommunen genügend Unterstützer finden, würde er das Thema erneut aufgreifen und in den Ausschuss einbringen. Klar sei jedoch, dass es nur dann eine Förderung gebe, wenn man interkommunal zusammenarbeite. Daher sei eine Lösung ohne die Beteiligung von Gemeinden nicht umsetzbar. Für dieses Vorgehen sprachen sich auch die Ausschussmitglieder aus.
Mehr Landkreis-Geld für den Naturpark Bayerischer Wald
Der Landrat informierte zudem über die bevorstehenden und fest eingeplanten Deckenbaumaßnahmen auf der Kreisstraße REG 5 zwischen Habischried und Bischofsmais. Diese müssten zwingend in den Pfingstferien stattfinden – und nachdem es keine Möglichkeit des Beschlusses nach der Angebotseinholung mehr gebe, bat Adam die Ausschussmitglieder darum, ihn zur Vergabe zur ermächtigen. Dem stimmten die Räte einstimmig zu.
Das Gremium befasste sich obendrein mit dem Netzwerk Forst und Holz Bayerischer Wald. Adam betonte, dass Landwirtschaftsminister Helmut Brunner darum gebeten habe, dass der Landkreis Regen das Netzwerk weiterhin unterstützen solle. Nachdem zur Weiterführung der breite Zuspruch aus der Wirtschaft und der niederbayerischen Landkreise notwendig sei, rechne er jedoch mit dem aus seiner Sicht bedauerlichen „Scheitern“. Daher Adams Vorschlag: Der Landkries Regen soll das Netzwerk in den kommenden drei Jahren mit bis zu 4.000 Euro jährlich unterstützen. Auch dem schlossen sich alle Ausschussmitglieder an.
Abschließend sprachen sich die Kreisräte einhellig für eine Erhöhung der Mittel für den Naturpark Bayerischer Wald aus. Die Gelder stellt der Landkreis über Mitgliedsgebühren bereit. Statt bisher 25 Cent pro Hektar werde man nun 35 Cent bezahlen, was zu einer Steigerung von rund 9,750 Euro und zu einem Mitgliedsbeitrag von 34.126 Euro führt.
da Hog’n