Zwiesel. Als „beispiellose Fehlentscheidung“ bezeichnete Bürgermeister Franz Xaver Steininger den jüngsten Mehrheitsbeschluss des Zwieseler Stadtrats, in Sachen Tourismus-Marketing weiterhin mit der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald (FNBW) zusammenzuarbeiten. In einer Sondersitzung am Dienstagabend sprach sich das Gremium mit 17:7 für den sogenannten Teilbetriebsübergangsvertrag aus, der unter anderem regeln soll, dass die Zwieseler Tourist-Information künftig der FNBW unterstellt ist. 2,75 Vollzeitstellen gehen demnach vom Verantwortungsbereich der Stadt in denjenigen der Tourist-GmbH über. Dienstherr der Angestellten ist künftig somit nicht mehr der Rathaus-Chef, sondern FNBW-Geschäftsführerin Monika Dombrowsky.

In der Sondersitzung des Zwieseler Stadtrats am Dienstagabend kündigte Bürgermeister Franz Xaver Steininger weiteren Widerstand gegen die FNBW an.
Steininger, der als entschiedener FNBW-Gegner laut Tageszeitungsbericht bereits während der Sitzung weiteren Widerstand angekündigt hatte, hat am heutigen Mittwoch eine E-Mail von einem seiner Mistreiter, dem Hotelbetreiber Georg Weikl vom „Hotel Magdalenenhof“, an die Medien weitergeleitet. Deren Inhalt geben wir im Folgenden im (unveränderten) Wortlaut wieder:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Steininger,
vielen Dank für Ihre Unterstützung der Vermieter.
Aber leider wurde die Entscheidung des Stadtrats nicht zum Wohle der Bürger oder Vermieter, sondern es war eine rein politische Entscheidung und das finden wir sehr schade das eine Mehrheit mit 80 % so ignoriert wird.
Diese Stadträte die sich für die FNBW entschieden haben kennen nicht das Tagesgeschäft des Vermieters weil sie ja keine sind. Unter dem Motto ich Vermiete nicht da ist mir eine politische Entscheidung lieber.
Aber wir Vermieter wo wir um jeden Gast kämpfen müssen werden nicht einmal gefragt geschweige den angehört. Ein Tourismus beauftragter der gegen den Tourismus Arbeitet das gibt es nur einmal und das bei uns.
Wir Betriebe werden uns zusammenschließen und eine neue Werbemöglichkeit zu finden. Da werden wir auch alle Vermieter anschreiben die sich uns anschließen können. Was nützt der Stadt Zwiesel eine FNBW wenn sich 80% selbstvermarkten.
Die Politik sollte sich darin ändern das wie im Arbeitsleben auch wer das Rentenalter erreicht hat das heißt 65 Jahre kein Politisches Amt mehr annehmen darf.
So gibt es immer wieder Leute die nur alles blockieren um es denen die noch Geld verdienen müssen es so Schwer wie nur möglich zu machen.
Georg Weikl vom Hotel Magdalenenhof in Zwiesel will aufgrund der jüngsten Entscheidung des Zwieseler Stadtrats nicht mehr für den Vorstandsposten des Zwiesler Tourismus-Vereins kandidieren, den derzeit FNBW-Befürworter Stefan Schall innehat. Screenshot: da Hogn/ Hotel Magdalenenhof
Es ist halt traurig wenn wir Vermieter uns um jeden Gast bemühen und der Stadtrat sich gegen uns stellt. Ich für meine Person werde nicht mit der FNBW zusammenarbeiten. Ich werde mit den Vermietern mitarbeiten und mich auch daran beteiligen wenn wir eine neue Werbeplattform wie auch immer entwickeln es gibt viele Möglichkeiten.
Nach langer Überlegung habe ich mich entschlossen mich für den Vorstandsposten des Tourismus-Vereins nicht zu Verfügung zu stellen, werde aber gerne mit den anderen Betrieben mitarbeiten.
Ihnen Herr Bürgermeister nochmals meinen herzlichsten Dank für die Unterstützung
Gruß
Georg Weikl
Hotel Magdalenenhof“
da Hog’n